Häufige Fragen

Antworten auf häufige Fragen zu unseren Ideen für den Stadtbezirk 3

1. Lebenswerte Stadtviertel, Platz fürs Rad, ÖPNV

Was ist eure Vision von lebenswerten Stadtvierteln?

Wir stellen uns u. a. sogenannte Lebensadern vor. Das sind autofreie und begrünte Straßen, Plätze und Quartiere, die Platz zum Durchatmen, Genießen, kurz: zum Leben bieten.

Wir leben doch aber in einer Großstadt! Wie wollt ihr das umsetzen?

Kurz gesagt: Der Straßenraum muss gerechter verteilt werden. Wir schlagen vor, das Gehwegparken abzuschaffen, den Parkraum mit Anwohnerparken für Anwohner*innen zu sichern und Quartiersgaragen zu forcieren, um den Suchverkehr zu verringern und Platz zu gewinnen.

Weniger Autos?! Klingt ja super! Aber was ist eure Vorstellung von Mobilität?

Wir möchten die Bürger*innen überzeugen, den PKW stehen zu lassen und den öffentlichen Nahverkehr und/oder das Rad zu nutzen. Neben dem Ausbau und einer dichteren Taktung des ÖPNV, brauchen wir in unserem Stadtbezirk breite Bürgersteige, sichere Radwege und schnelle Radrouten sowie Radschnellwege in Nachbarbezirke und -Kommunen.

Um das Rad auch sicher abzustellen wollen wir nicht nur Fahrradständer in Straßen und vor Geschäften, sondern z.B. auch Fahrradboxen, Radstationen oder Mobilstationen in Bahnhofsnähe.

Meint ihr, das reicht schon aus, um unser Stadtviertel lebenswerter zu machen?

Nein, wir GRÜNE haben außerdem den Handel, Gastronomie und Gewerbe im Blick, denn sie machen unseren Stadtbezirk zu dem einzigartigen, vielfältigen Bezirk, der er ist. Hier gilt, die Standortgemeinschaften vor Ort zu gründen, bestehende zu fördern und Bürger*innen, Handel, Gastronomie und Immobilieneigentümer*innen an einen Tisch zu holen.

2. Gutes Klima und Grüne Oasen

Könnt ihr etwas tun, um Bäume zu erhalten oder neue zu pflanzen?

Wir wollen Bäume erhalten und pflanzen, da Hitze und Trockenheit den Baumbestand in den letzten Jahren stark dezimiert haben. Wir werden uns weiterhin stark machen für Baumerhalt, den Erhalt von Baumstandorten, für zügige Nachpflanzungen und für Neupflanzungen. Das Grünvolumen der noch vorhandenen Bäume muss erhalten und spürbar erweitert werden.

In den Innenstädten wird es immer heißer. Wie wollt ihr dem entgegenwirken?

Da Pflanzen für ein kühleres Klima sorgen, wollen wir Hitzehotspots in grüne Oasen umwandeln. Um die zunehmenden Wetterextreme langfristig abzumildern wollen wir Plätze begrünen, beschatten und mit neuen Verkehrskonzepten neue Aufenthaltsqualitäten schaffen.

Wir unterstützen die Umgestaltung von Steingärten in grüne Oasen und machen uns für die Entsiegelung von Flächen stark. Die Anzahl der Wasserspender werden wir erhöhen und fordern die Instandhaltung öffentlicher Brunnenanlagen, die dazu beitragen, das Mikroklima an heißen Tagen zu verbessern.

In Düsseldorf wird viel gebaut. Kann man dabei nachhaltiger handeln?

Wir setzen uns für den Erhalt und die ökologische Aufwertung bestehender Bauten ein, z.B. durch Dachbegrünung, energetische Sanierung oder die Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Bei Neubauvorhaben stehen wir für eine intelligente Stadtplanung mit Mehrfachnutzung, um dem konkurrierenden Nutzungsdruck in unserem dicht bebauten Stadtbezirk entgegenzuwirken. Wir fordern beim Abriss und auch beim Neubau von Gebäuden die Umsetzung des Prinzips der Kreislaufwirtschaft. Materialien müssen wiederverwertet und Ressourcen nachhaltig genutzt werden.

3. Mehr Raum für Kinder und Jugendliche

Mehr Raum für Kinder und Jugendliche – wie wollt ihr das in unserem Stadtbezirk schaffen?

In Zeiten von Corona stellen überfüllte Spielplätze ein hohes Risiko dar. Nach einem erfolgreichen Auftakt in Pempelfort setzen wir uns auch in unserem Stadtbezirk für die Einrichtung temporärer Spielstraßen ein.

Langfristig wollen wir alternative Freizeiträume für Kinder errichten. Dazu gehört die Errichtung eines Abenteuerspielplatzes im Stadtbezirk 3, auf dem Kinder und Jugendliche z.B. Tiere pflegen, bauen und werken sowie frei spielen können. Die übrigen Spielplätze im Stadtbezirk wollen wir naturnah gestalten.

Wie könnt ihr Kinder und Jugendliche bei der Gestaltung des Stadtbezirks besser einbinden?

Kinder und Jugendliche wollen nicht nur in der Schule mitdiskutieren. Sie möchten sich auch zum Schulumfeld, zu besseren Schulwegen oder sozialpolitischen Themen äußern. Durch die Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlaments wollen wir die aktive Mitgestaltung ermöglichen, z.B. durch Formulieren von Anträgen an die Bezirksvertretung.

4. Gutes Wohnen

Was ist eure Zielsetzung beim Thema Wohnen?

Wir wollen mehr bezahlbaren Wohnraum für alle im Stadtbezirk und den sozialen und kulturellen Zusammenhalt stärken. Düsseldorf ist eine wachsende Stadt und muss allen Teilen der Bevölkerung ein Zuhause sein. Die letzten großen Freiflächen und ehemaligen Gewerbegebiete werden bald bebaut sein, jetzt muss es darum gehen, den Wohnungsbestand zu schützen und eine aktive Bodenpolitik zu betreiben.

Wohnraum ist knapp! Wie wollt ihr diese Ziele erreichen?

Schon jetzt darf auf städtischen Flächen nur noch bezahlbarer Wohnraum realisiert werden. Das ist ein großer Erfolg. Wir wollen uns nun für eine soziale Erhaltungssatzung mit einem städtischen Vorkaufsrecht einsetzen, um mehr Grundstücke zur Entwicklung in städtische Obhut zu bekommen und die Quote öffentlich geförderten Wohnraums weiter zu steigern. Auch in Zukunft sind wir gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum sowie die Umwandlung von Mietwohnungen in Ferienappartements.

Soziale Erhaltungssatzung? Was ist das?

Grob gesagt bedeutet das, dass die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung bestehen bleibt, also niemand aufgrund von plötzlich stark ansteigenden Mieten aus seinem Wohnviertel verdrängt wird.

Ich mag mein Viertel! Gibt es dann bald nur noch Neubausiedlungen?

Ein ganz klares Nein! Das Stadtbild ist immer stärker bedroht von Investoren, die aus finanziellen Gründen lieber neu bauen, als die bestehenden, schützenswerten Gebäude nachhaltig in die Bauvorhaben zu integrieren. Wir wollen auch weiterhin mit Hilfe des Denkmalschutzes Gebäude vor dem Abriss retten und mithelfen, neue Nutzungsideen zu entwickeln.

Denkmalschutz? Das klingt nach Aufwand!

Wir setzen uns dafür ein, die Denkmalschutzbehörde personell zu stärken und ganzheitliche Beteiligungsverfahren auf Stadtbezirksebene unter Beteiligung der Bevölkerung und der Investoren zu unterstützen.

5. Lebenswerte Viertel durch Kunst, Kultur

Was ist für euch ein „Lebenswertes Viertel“?

Die Durchmischung macht‘s! Altes und Neues, Wohnen für Junge und Alte, Künstler*innen und Kreative neben Handwerker*innen. Erst das macht Stadtviertel lebenswert.

In der Theorie klingt das toll – aber wie kann man das praktisch umsetzen?

Wir wollen gemischte Wohnformen wie das Projekt Salzmannbau am Steinberg erhalten und eine langfristige Lösung für den Weiterbestand finden. Bis jetzt ist dieses einzigartige Projekt, das u.a. Ateliers, Wohnungen und Räume für Vereine beherbergt, bis 2043 gesichert. Eine vollständige Einigung mit dem Unternehmen steht noch aus. Wir werden weiter darauf drängen.

Was macht ihr gegen das Verschwinden von Kultur im Rahmen von Bebauungen?

Dass Einrichtungen wie z.B. „Monkey‘s Island“ oder „Les Halles“ verschwunden sind, ist ein Verlust für die Kulturszene. Wir müssen als Stadt gegen die Verdrängung von (kulturellen) Orten aufstehen. Am Beispiel des Baugebiets Auf’m Tetelberg wollen wir zeigen, dass es auch anders geht (und dann besser wird)!

Was wollt ihr „Auf’m Tetelberg“ dafür tun?

Wir wollen bei der Planung des Baugebiets alte und neue Nutzungen verbinden. Dort ist die „Datscha“ und der Ponyhof sowie das Kulturlabor. Diese wollen wir erhalten und in das neue Wohnviertel integrieren. Zudem haben wir vorgeschlagen, neue Wohnateliers auf dem Gelände des neuen Luisengymnasiums zu schaffen und Räume für Kreative möglich zu machen.

Und gibt es auch Neuigkeiten von der „ Brause“ und dem „damenundherren“?

Leider sind diese beiden Kulturvereine „heimatlos” geworden. In Absprache mit den Vereinen haben wir uns auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten begeben. Eine größere Unterstützung seitens des Kulturamtes und des Liegenschaftsamtes der Stadt Düsseldorf sind aber notwendig, um weitere geeignete Räume ausfindig zu machen. Wir bleiben dran!

Welche weiteren Kulturprojekte liegen euch aktuell am Herzen?

Wir streben ein selbstverwaltetes Zentrum der freien Tanz-, Theater- und Off-Szene in den früheren Räumlichkeiten des Forum Freies Theater (FFT) an. Mit dem Umzug des FFT an den Hauptbahnhof werden die Räumlichkeiten frei und stehen der Stadt Düsseldorf bis 2073 kostenfrei zur Verfügung. Das muss genutzt werden!

Was soll denn dort konkret stattfinden?

Es wäre Platz vorhanden für Probenräume, Theateraufführungen, Lesungen, Konzerte und manchmal auch einfach Partys der Kulturvereine

6. FÜR Solidarität und Integration, GEGEN Hass

Wie stellt ihr euch das Zusammenleben in unserer Stadt vor?

Wir wollen eine diskriminierungsfreie Gesellschaft gestalten, in der die Herkunftsgeschichte oder die Herkunftsfamilie nicht mehr über Zukunft und Chancen entscheidet. Alle Düsseldorfer*innen sollen ihre Individualität und ihre Fähigkeiten frei und selbstbestimmt entfalten können. Wichtig ist nicht, woher ein Mensch kommt, sondern wohin er will.

Was sind die Schritte, um das zu erreichen?

Wir setzen uns für ein friedliches, gleichberechtigtes und inklusives Zusammenleben in Vielfalt und gegenseitiger Wertschätzung ein. Ziel ist gleiche Teilhabe von Menschen mit und ohne Migrations- oder Fluchtgeschichte an Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft in unserer Stadt. Wir treten gegen Stigmatisierung und Diskriminierung unserer Mitbürger*innen ein, besonders im bunten und vielfältigen Oberbilk rund um die Ellerstraße. Hass hat bei uns keine Chance. 

Was bedeutet „gleichberechtigtes und inklusives Zusammenleben“ für euch?

Unabhängig von ihrem Alter, ihrem Einkommen oder möglichen Einschränkungen wollen wir, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Wir wollen insbesondere Menschen in prekären Lebenssituationen auffangen und unterstützen.

Was möchtet ihr konkret für die älteren Menschen tun?

Wir richten ein besonderes Augenmerk auf ihre Bedürfnisse. Dies beginnt bereits bei ausreichend langen Grünphasen für Fußgänger*innen und den barrierefreien Ausbau der ÖPNV-Haltestellen. Wir möchten älteren Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben weiterhin ermöglichen, zusammen mit den Verbänden und Trägern der Seniorenarbeit und der Rheinbahn. Dazu gehören auch seniorengerechte Mietwohnprojekte mit gefördertem und bezahlbarem Wohnraum.

Mehr Fragen?

Hier geht’s zum Sprecher*innen-Team der Düsseldorfer Stadtbezirksgruppe 3 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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